Bald nur noch hochdotierte Wasserköpfe

14.11.2018 – Was man da so liest und sieht ist haarsträubend. Bald besteht die Branche nur noch aus hochdotierten Wasserköpfen. In den Vorstandsetagen wird laufend angebaut. Kein Tag vergeht, ohne dass hier beim VersicherungsJournal über Zuwächse in den Geschäftsleitungen berichtet wird.

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Ja, ich weiß, hierbei handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht um Beschäftigte. Aus unserer täglichen Praxis weiß ich, welche Qualitätsmängel das Personal aufweist. Jung, dynamisch, IT-affin, aber sobald es um Versicherungsfragen geht, herrscht Schweigen im Walde.

Neulich habe ich einen sich jung anhörenden „Krankenversicherungs-Spezialisten” gefragt, wie hoch die Beitragsrückerstattung ist? Die Antwort: „In der Krankenversicherung bekommt man doch keine Beiträge zurück.”

Die älteren Erfahrenen, von denen man die Antworten bekommt, die man als Kunde und Makler braucht, werden rausgemobbt, dafür darf der Kunde bald nur noch mit einer Maschine sprechen, damit er zwei Euro weniger Verwaltungskosten bezahlen muss. Man meint es ja gut mit ihm. Dafür wird sein Versicherungspartner dann von zehn Vorständen geleitet, mit denen er nie sprechen wird, die ihm nebenbei bemerkt wahrscheinlich auch nicht helfen können.

Ich frage mich wirklich, wie tief denn die Branche noch sinken will, und damit meine ich nicht nur in der Beschäftigtenzahl, sondern vor allem beim Image. Die großen Rationalisierer sollten aufpassen, dass sie sich nicht irgendwann selbst wegrationalisieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nicola Kerler

kerlerversmakler@t-online.de

zum Artikel: „Beschäftigung: Versicherungswirtschaft weit abgeschlagen”.

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Beitragsrückerstattung · Personal
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